Im Süden Österreichs ist es kein Zufall, dass man ausgerechnet in der World of Mountains & Lakes schon vor Jahren ein genussvolles Umdenken eingeläutet, und die erste Slow Food Travel Destination weltweit ins Leben gerufen hat. Die Menschen hier wissen, wie man genießt. Entschleunigung in der Natur, die hier im Geopark „Karnische Alpen“ auf über 500 Millionen Jahre Erdgeschichte zurückblickt, ist natürlich mit kulinarischem Genuss verbunden. Die Reise zu den Wurzeln des guten Geschmacks führt hoch über das Lesachtal auf die Mussen, in die tiefen Klammen der südlichen Kalkalpen im Gailtal sowie in den Naturpark Weissensee. Die Langsamkeit beim Wandern und die Freude am Verkosten typischer Spezialitäten wiederzuentdecken, ist eine Rückbesinnung auf den Rhythmus der Natur: So liegen die Qualität von Bergkäse aus Bio-Heumilch, frischem Lesachtaler Brot, Wildkräutern von Almwiesen, Gailtaler Speck und Gerichten mit Weissensee-Fisch in der nachhaltigen Verwendung – und die Geschmacksintensität in der Besonnenheit der Produzenten.
Vom Korn zum Brot – Einzigartige Kulturlandschaft auf dem Mühlenweg
Der Mühlenweg ist ein Rundgang wie aus dem Geschichtsbuch – Tourguide Brigitte Lugger macht ihn zudem zur gelebten (Ess-)Kultur. Er führt vom Bäckwirt über das Mühlenmuseum in der Hansilamühle zum Weiler Oberluggau mit der Maria Schnee Wallfahrtskirche zurück zum Lesachtaler Bauernladen. Von mehr als hundert Mühlen rund um den auf 1.179 Höhenmeter gelegenen Wallfahrtsort wurden einige wiederbelebt. Hier wird auch heute noch nach alter Handwerkstradition Getreide gemahlen und zu Brot verarbeitet. Das Lesachtaler Brot ist das einzige Slow Food Presidi-Produkt Kärntens. Die unverwechselbare Qualität von Presidi-Lebensmitteln wird durch den Schutz einzigartiger Ökosysteme, traditionelle Anbau- und Verarbeitungsmethoden sowie den Erhalt endemischer Tier- und Pflanzenarten sichergestellt.
Pressegger See: Ein meditatives Meer aus Schilf
Der Natursee Pressegger See hat Zauberkräfte. Diese entfalten sich bereits am Strandbad Hermagor, dem Startpunkt des rund sechs Kilometer langen Rundwegs. Slow Trail-Geher tauchen mit Seh-, Hör- und Tastsinn in das Schilfmeer ein und steuern direkt auf die erste Kraftstation zu. Diese präsentiert sich als Steg in Form eines Schiffsbug mit Blick auf die imposante Schilf- und Berglandschaft, die von einer Tafel mit inspirierendem Merksatz ergänzt wird: „Nur wer den Schritt verlangsamt, beginnt zu sehen“. Der meditative Zyklus wird am Rastplatz auf der südlichen Uferseite – einer von vier Ruheplätzen – fortgesetzt. Der symbolischen Mitte folgt das Loslassen am Haltepunkt beim Seeabfluss und das Ankommen in der Realität. Circa 1,5 Stunden dauert die Reise, deren Kulisse aus Karnischen und Gailtaler Alpen für ein natürliches Gefühl von Geborgenheit sorgt.
Leicht und unbeschwert entlang des Naturjuwels Weissensee
Der Weissensee ist in ein Landschafts- und Naturschutzgebiet eingebettet, sein Name ist auf den weißen Rand des knapp 23 Kilometer langen Ufers zurückzuführen, welches zu zwei Dritteln gänzlich unverbaut ist. Allerdings wird er auch seinem Ruf als eines der schönsten Seenparadiese Kärntens mehr als gerecht. Mühelos bringt jeder Schritt vom West- zum Ostufer absolute Entspannung. Fast durchgängig entlang des naturbelassenen Seeufers eröffnen sich Aussichten auf das glasklare türkis-schimmernde Wasser. An Buchten und Ruheplätzen spielen Raum und Zeit beim Entspannen oder Sprung in den See keine Rolle – speziell auf der Gosariawiese laden Holzliegen mit ruhigen Schaukelbewegungen zum Tagträumen ein. Ebenso wie der Blick sanft über das Wasser gleitet, fährt die „MS Alpenperle“, Österreichs erstes Elektro-Hybrid-Linienschiff, geräusch- und vibrationslos über den See.
Pflanzenteppich statt Yoga-Matte auf der Mussen
Nelken, Orchideen, Wiesenblumen und viele verschiedene Lilienarten, darunter die äußerst seltene Paradieslilie, setzen die Alm-Mähwiese Mussen hoch über dem Kärntner Lesachtal farbenfroh in Szene. Während der Hauptblütezeit von Ende Juni bis Mitte Juli betören über 500 Blumen- und Kräuterarten die Sinne. Alte Trampelpfade führen entlang dieser einzigartigen Alpenflora mit mehr als 280 Pflanzen. Um die Artenvielfalt zu bewahren, wird der Blumenberg jedes Jahr nur zur Hälfte gemäht – und im nächsten Jahr zur anderen Hälfte. Und das alles von Hand! Seit 1978 steht das knapp 390 Hektar große Almgebiet, das einst primär der Heugewinnung für die Winterfütterung diente, unter Naturschutz. Ein Gewinn ist diese Entwicklung auch für Besucher, denn wer wäre nicht inspiriert, auf einer der letzten großen Alm-Mähwiesen seinen Gedanken freien Lauf zu lassen?
Die Karnische Milchstraße vierdimensional erleben
Besondere Bergmomente entstehen, wenn sie mit Geschichten gefüllt und zahlreichen Sinneseindrücken intensiviert werden. Die Karnische Milchstraße zu erwandern oder mit dem Mountainbike zu erfahren, verknüpft Alm- und Landschaftserlebnisse mit genussvollen Stunden. Bereits im kommenden Sommer lassen sich drei der Sternbilder mit seinen Geschichten erleben: „Die Lippen Europas“, „der Leuchtturm“ und „der rote Planet“. Bis 2022 werden insgesamt sieben Sternbilder in den Julischen, Karnischen und Galitaler Alpen den Gourmetpfad mit seinen Traditionssennereien und geologischen und historischen Besonderheiten säumen. Allen Sternbildern gleich sind vier Erzähldimensionen: „Auf dem Meeresboden spazieren gehen“, „Die Kunst, hervorragende Milchprodukte zu machen“, „Die Friedensfront – den Frieden leben“ und „der Halterbua“ führen auf diesem Weg direkt in ein unvergessliches Abenteuer. Buchbar, mit Full Service ist die Karnische Milchstrasse in 2 – 6 Tagesetappen bei www.bookyourtrail.com.
Weitere Infos unter: www.nassfeld.at / www.weissensee.com / www.slowfood.travel / www.lesachtal.com
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Weitere Auskünfte
Martina Frühe
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