Fast die Hälfte Estlands ist von Wald bedeckt, das Land besitzt mehr als tausend Seen und noch mehr Inseln. In der kalten Jahreszeit verwandelt sich die Natur in ein funkelndes Winter-Wunderland. Was könnte schöner sein, als die verschneiten Landschaften auf estnische Art zu erkunden - per Bike, zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Schlitten? Hinter einem Rudel Huskys, auf dem Stehschlitten oder im Sattel eines Fatbikes lässt sich Natur intensiv erleben - fast geräuschlos und ganz und gar unvergesslich.
Per Fatbike durch verschneite Wälder
Zugefrorene Seen, mit Reif und Eiszapfen bedeckte Uferböschungen und verschneite Wälder - im Winter bietet Estlands Natur spektakuläre Bilder. Nicht immer aber sind diese Orte schnell zu Fuß zu erreichen. Bei einer geführten Tour mit dem Fatbike lässt sich die Natur bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund genießen. Dank besonders großer Reifen und niedrigen Reifendrucks eignen sich diese Räder nicht nur für die Fortbewegung auf sandigen Küstenpfaden, sondern auch für überfrorenen Papp- oder frisch gefallenen Pulverschnee. Gelenkschonend, geräuscharm und nach eigenem Tempo können Fatbiker im Südosten Hügel, Wälder sowie die Sandsteinufer des Ahja erkunden, des artenreichsten Flusses Estlands. Pausen bieten Gelegenheit, die Antennen auszufahren, der winterlichen Stille zu lauschen und die Schönheit der Natur mit allen Fasern aufzusaugen - ein Ausflug, der garantiert im Gedächtnis bleibt.
Hinter Huskys durch weiße Weiten
Freudig bellen die Hunde im Geschirr. Sobald der Lenker die Bremse löst, geht es los: Der Schlitten saust über die schneeglitzernde Ebene, neben Winterkleidung sorgt nun auch die Adrenalinzufuhr für wohlige Wärme. Sechs ausgeschlafene Hunde vor einem federleichten Holzschlitten bürgen für ein rasantes Naturerlebnis. Tausend Kilogramm kann ein Gespann anziehen, so dass es mit dem Schlitten, auf dem ein Mensch sitzt und einer stehend lenkt, keinerlei Mühe hat. Im Gegenteil: Huskys lieben es, zu laufen und bescheren ihren Passagieren ein echtes Abenteuer. In Estland gehört die Husky-Fahrt zum Winter wie Skilanglauf und Schlittschuhfahren. Vor und nach der Tour erfahren die Teilnehmer außerdem eine Menge über die liebenswerten Tiere und ihre Ausbildung zu Schlittenhunden. Hauptstadt-Besucher können sich zur Hunde-Schlittenfahrt durch die Natur in ihrem Hotel in Tallinn abholen lassen.
Von der Rauch-Sauna ins Eisbad
Die im südestnischen Võromaa heimische, traditionelle estnische Rauch-Sauna, von der UNESCO als Teil des immateriellen Weltkulturerbes ausgezeichnet, ist nichts für Eilige. Denn jeder einzelne Saunagang, bei dem der Ofen Holzaroma und den Duft von Birkenquasten mit einem Hauch von Saunahonig verströmt, dauert mindestens 15 Minuten. Zum krönenden Abschluss bringt ein Sprung in den benachbarten See den Kreislauf zuverlässig in Schwung. Seine Temperatur liegt derzeit meist knapp über dem Gefrierpunkt, so dass oft eine hauchzarte Eisschicht auf dem Wasser liegt. Auch wenn es sich im ersten Moment nicht so anfühlt, beruhigt der Temperaturunterschied Körper und Geist. Wer hier auf den Geschmack gekommen ist, kann im südestnischen Wintersport-Ort Otepää an einer Sauna-Olympiade teilnehmen. Dabei müssen Vierer-Teams so viele Saunen wie möglich besuchen, bis zu 22 Saunagänge in drei Stunden können das sein.
Im Auto übers zugefrorene Meer
In der kalten Jahreszeit braucht man nicht zwingend eine Fähre, um die Ostsee zu queren. Oft wird die Eisdecke so massiv, dass Eisstraßen angelegt werden. Sie bieten neben einem außergewöhnlichen Reiseerlebnis die Möglichkeit, die Wege zwischen Inseln und Küstenorten zu verkürzen. Sieben offizielle Routen gibt es, die mit 25 Kilometern längste in Europa verbindet die Insel Hiiumaa mit dem Küstenort Rohuküla. Die Strecke zwischen den an der Westküste gelegenen Orten Noarootsi und Haapsalu lässt sich durch einen Abschnitt übers Meer um zehn Kilometer abkürzen - weshalb im Winter des Jahres 2013 in 77 Tagen fast 20.000 Autos diese Eisroute nutzten. Wichtig ist die richtige Geschwindigkeit - 25 Stundenkilometer oder 40 bis 70. Im Bereich dazwischen entstehen Resonanzwellen, durch die das Eis brechen kann. Anhalten sollte man nicht, und auch vom Tragen von Sicherheitsgurten wird abgeraten.
Auf breiten Sohlen durch Tiefschnee
Nicht nur in der warmen Jahreszeit schnallt man in Estland breite Moorschuhe unters eigene Schuhwerk, um Streifzüge durch Moor und Sumpf zu unternehmen. Mit ihnen lassen sich diese Naturräume auch abseits von Holzstegen erkunden, ohne den Untergrund zu beschädigen - oder einzusinken. Im Winter ermöglichen die breiten Sohlen Streifzüge durch Tiefschnee abseits ausgetretener Pfade. Schon fünfzig Kilometer von Tallinn entfernt führt eine Schneeschuhwanderung in kaum berührte Natur. Der Stille lauschen, in weiten Landschaften tief durchatmen und den Spuren von Tieren im Schnee folgen - das ist ein magisches Erlebnis. Denn Wildschweine, Elche, Luchse und Wölfe hinterlassen gut erkennbare Huf- und Pfotenabdrücke, auch wenn sich die scheuen Tiere selbst nicht blicken lassen. Wer es besonders abenteuerlich liebt, bucht eine Nachtwanderung durch den Schnee.
Per Tretschlitten über die Hügel
Tretschlitten sind für die Menschen in den nordischen Ländern seit jeher ein bevorzugtes winterliches Fortbewegungsmittel. Sie sind nicht nur schnell und sicher, es macht auch einfach Spaß, mit ihnen über Schnee und Eis zu gleiten. Denn weder Training noch besondere Sportlichkeit sind vonnöten - wer mindestens sieben Jahre alt ist, kann sofort losfahren. Zum Beispiel im Naturschutzgebiet Kõrvemaa im Norden Estlands, wo der Schnee am frühesten fällt und am längsten bleibt. Hügel, vorbereitete Spuren und hohe Schneesicherheit bieten ideale Voraussetzungen für den Ausflug. Das Tempo bestimmt jeder selbst, für Orientierung sorgt ein Guide. Als Krönung des unvergesslichen Wintertags wärmt ein Lagerfeuer Körper und Seele. Der Peipussee mit seinen dreißig unbewohnten Inseln bildet eine weitere außergewöhnliche Kulisse für Touren mit dem Tretschlitten. Statt Hügeln sorgt hier Eis für Schwung.
Weitere Informationen unter: www.visitestonia.com.
Das Projekt wird unterstützt vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
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